Grünliberale Ziele für die Stadt Zürich (2022 bis 2026)

Umwelt & Mobilität

Zürich muss sich für die Zukunft im Energie-, Abfall- und Umweltbereich noch fitter machen. Es braucht verlässliche und ökologische Energiequellen. Die Mobilität muss als Zusammenspiel von unterschiedlichen Verkehrsträgern verstanden werden – eine Kombination aus vielem, statt Priorisierung auf weniges. Hitzeeinwirkung und die fortschreitende Klimaentwicklung stellen grosse Herausforderungen dar. Trotz Verdichtung soll das Grünvolumen ausgebaut werden.

 

Netto-Null bis 2040

  • lokale Kreislaufwirtschaft ermöglichen und fördern
  • Ausstieg aus fossilen Energieträgern forcieren
  • Netto Null vor Ort erreichen und nicht auf Klimazertifikate setzen

 

Stadtklima

  • Strassenbaumbestand erweitern und nachhaltig erneuern
  • Plätze bedarfsgerecht gestalten und Entsiegelung umsetzen
  • Dachbegrünungen ermöglichen und fördern

 

Biodiversität

  • Vernetzung bestehender Grünflächen ausbauen
  • Ausdohlung von Bächen forcieren
  • Wildblumenwiesen statt „englische Rasenflächen“ erstellen

 

Verkehrsströme

  • adaptive Verkehrssteuerung einrichten und Reibungsverluste verringern
  • ganzheitliches Mobility-Pricing umsetzen, Velo- und Fussverkehr fördern
  • Privatinitiativen für intelligente Lieferketten der Feinverteilung ermöglichen und fördern

 

E-Mobilität

  • Rahmenbedingungen für ein privates, flächendeckendes Netz an Ladestationen schaffen
  • öffentliche Ladestationen in Blauen Zonen erstellen
  • städtische Fahrzeugflotte von Diesel auf E-Fahrzeuge umrüsten

 

Smarte lokale Strom- und Wärmeproduktion

  • Montage von PV-Anlagen und Wärmepumpen fördern und begünstigen
  • öffentliche Seewasserwärmenutzung ausbauen
  • Umstellung auf Smart-Grid und Smart-Meter beschleunigen

Wirtschaft & Verwaltung

Der Wirtschafts- und Arbeitsstandort Zürich braucht verlässliche Rahmenbedingungen und Rechtssicherheit. Mit einem Züri-Green-Tech-Programm sollen Impulse in Richtung Grüne Wirtschaft gesetzt werden. Staatliche Interventionen haben sich auf das absolut notwendige zu beschränken. Aufbau und Pflege von staatlichen oder halbstaatlichen Firmen ist zu beschränken. Die Verwaltung ist einer Leistungsprüfung zu unterziehen – Doppelspurigkeiten sind konsequent abzubauen. Die durch die GLP angestossene Smart-City-Strategie ist konsequent weiterzuverfolgen und umzusetzen. Die Jahre 2020 und 2021 haben  die Bedeutung der digitalen Transformation noch stärker zum Ausdruck gebracht und die notwendige Beschleunigung aufgezeigt.

 

Züri-Green-Tech

  • auf Neuansiedlungen von Green-Tech-Unternehmen fokussieren
  • städtische Instrumente der Wirtschaftsförderung auf Ziele der Nachhaltigkeit ausrichten
  • Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen intensivieren

 

Ausbildungsoffensive

  • Ausbildung von Lernenden in Green-Tech-Berufen forcieren
  • Konzept der Green-Tech-Berufe in städtischen Eigenbetrieben umsetzen
  • lokale Wirtschafts- und Branchenverbände in Aufbau von Green-Tech-Ausrichtung unterstützen

 

Eigenverantwortung

  • gute Rahmenbedingungen für prosperierende, lokale Wirtschaft schaffen
  • private Initiativen fördern statt staatlich konkurrenzieren
  • staatliches Intervenieren vermindern

 

Steuern- und Gebührenpolitik

  • Leistungsüberprüfung der städtischen Verwaltung umsetzen
  • Gebühren auf Rechtmässigkeit und Höhe konsequent und periodisch überprüfen
  • städtische Steuerbelastung ist zu reduzieren

 

Smart-City

  • Umsetzung der Smart City Strategie forcieren und Resultate liefern
  • Digitalisierungsinstrumente in der Verwaltung implementieren und zentral steuern
  • effizientere Ressourceneinsatz fördern, Datenschutz gewährleisten

 

Agile Verwaltung

  • digitaler One-Stop Shop für alle Behördengänge einführen
  • städtische Eigenbetriebe ausserhalb des Monopols verselbstständigen
  • städtische Beteiligungsstrategie auf strategische Felder konzentrieren

 

Bildung & Gesellschaft

Fortschritt bedeutet den Status Quo konstant hinterfragen. Veränderung sollen als Anstoss für eine Verbesserung wahrgenommen werden. Zürich zieht an und ist anziehend. Die Stadt wächst, prosperiert und bietet Chancen. Diese Chancen sollen für die breite Bevölkerung nutzbar sein und als Gewinn wahrgenommen werden. In der Stadt wohnen allerlei unterschiedliche Menschen aus diversen Kulturkreisen. Es sollen sich alle entfalten dürfen, sich sicher und akzeptiert fühlen. Die Kultur in Zürich soll vielfältig und initiativ sein. Bestehenden Kulturinstitutionen sind zu hinterfragen.

 

Vereinbarkeit Beruf & Familie

  • Bewilligungsvorschriften für Betreuungsangebote reduzieren
  • Flexibilisierung der städtischen Arbeitszeitmodelle vorantreiben
  • Anreiz zur partnerschaftlichen Aufteilung von Berufs- und Familienarbeit durch verbesserte und bezahlbare Betreuungsangebote

 

Bildung

  • sonderpädagogischen Massnahmen massvoll einsetzen
  • duale Bildungswege stärken
  • Vollausbau der Tagesschule umsetzen

 

Wohnen

  • Wohnraum durch Aufzonungen schaffen
  • modulare und Cluster-Wohnformen ermöglichen
  • Diversität und Durchmischung sichern

 

Soziales

  • bedarfs- und zielorientierte Unterstützung zur Stärkung der Eigenressourcen forcieren
  • Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt erwerbsorientiert vornehmen
  • nachhaltigen Arbeitsmarktfähigkeit durch Weiter- und Nachbildung erreichen

 

Urbanität

  • Stadtwachstum als Chance für lebendige und diverse Quartiere nutzen (höhere Dichten anstatt staatliche verordnete Erdgeschossnutzung), auf Züri-Finish verzichten
  • Stadt der kurzen Wege fördert das Zusammenrücken von Wohnen, Arbeiten, Freizeit
  • Organisch wachsende Strukturen zulassen und Stadtplanung nicht überreglementieren
     

Gesundheit und Alter

  • Ambulante Angebote gegenüber stationären forcieren
  • mehr bezahlbare Wohnungen und selbstbestimmtes Wohnen für ältere Menschen
  • Altersstrategie konsequent umsetzen

 

Kinder, Jugendliche

  • ausreichend Räume für Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen bereitstellen
  • Interessen von Kindern und Jugendlichen in Gestaltung und Nutzung öffentlicher Raum berücksichtigen
  • Partizipation von Kindern und Jugendlichen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen sicherstellen
     

AusländerInnen

  • Partizipation von AusländerInnen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen ermöglichen
  • administrative und finanzielle Hürden bei der Einbürgerung minimieren
  • Zugang von niedergelassenen AusländerInnen zu städtischen Tätigkeiten – auch in Beratungs- und Fachkommissionen – sicherstellen

 

Kultur

  • Kulturförderung muss Platz für neues schaffen und Vielfalt zulassen
  • «Politische Steuerung» der Kultur abbauen
  • Geschichte kontextualisieren statt auslöschen