Für die Bewältigung der grossen Herausforderungen im Zürcher Immobilienmarkt gibt es nicht den einen, einzigen Weg, der zum Ziel führt: Es sind verschiedene Lösungsansätze und Massnahmen, die gemeinsam die gewünschte Wirkung entfalten.
Nachhaltig: Wohngebäude aufstocken statt abreissen – Das schützt Gärten und Grünflächen und spart viel Energie
Der nachhaltige Umgang mit Grün- und Landschaftsfläche und dem damit verbundenen Schutz der Biodiversität und gleichzeitig maximaler Ausnutzung der Gebäude ist ein hochaktuelles Thema für die Schweiz und für Zürich. Mit der Initiative soll ein Beitrag geleistet werden, eine qualitative Innenverdichtung zu ermöglichen.
Es braucht jetzt alternative Lösungen, damit der dringend benötigte Wohnraum in der Stadt Zürich geschaffen werden kann, bei gleichzeitig maximaler Schonung unserer Grün- und Landschaftsflächen.
Die Aufstockung von Bestandesbauten um eine Etage ist eine Lösung von vielen. Da die Fläche des bebauten Grundes unverändert bleibt, bleiben auch im Siedlungsraum Naherholungsgebiete und grüne Oasen erhalten.
Mit der Beschränkung auf den "Bestand" wird sichergestellt, dass kein Anreiz gesetzt wird, bestehende Gebäude abzureissen. Die vorgeschlagene Aufstockung nutzt Synergien des bestehenden Gebäudes und verschwendet keine wertvollen Baumaterialien und generiert keine unnötigen Treibhausgasemissionen.
Quartierverträglich: Nachbarschaften schützen – Gewachsene Strukturen und Beziehungen bleiben bestehen und Quartiere bleiben belebt
Die Aufstockung führt zu einer sozialverträglichen Verdichtung. Die Verdichtung in urbanen Gebieten verhindert eine weitere Zersiedelung. Wichtig ist dabei, dass die Verdichtung die Bevölkerung mitnimmt und sie nicht verdrängt. Sie muss aus diesem Grund sozial- und quartierverträglich erfolgen.
Die bisherigen Mietenden können somit in ihren Wohnungen bleiben und es führt nicht zu einer Verdrängung der alteingesessenen Bevölkerung. Damit bleiben gewachsene Strukturen erhalten und Beziehungen bleiben bestehen. Es entsteht gleichzeitig mehr Wohnraum. Dies führt zu einer Mischung aus bisherigen Quartierbewohnenden und Neuzugezogenen und kann die Quartiere und damit die Stadt Zürich weiter beleben.
Zielgerichtet: Die Initiative hilft allen Einwohnerinnen und Einwohnern
Ziel der Zürcher Wohnpolitik soll es sein, nicht nur preisgünstigen Wohnraum zu schaffen, sondern auch mehr Wohnungen zu ermöglichen. Davon profitieren alle. Wir brauchen pragmatische Lösungsansätze, um der Nachfrage nach mehr Wohnraum entgegnen zu können. Mit der Initiative sollen Planungsperspektiven ermöglicht werden. Alle Immobilien-Eigentümer:innen sollen nach den gleichen Regeln aufstocken und Wohnungen nach ihrem Geschmack erstellen dürfen – die Stadt selber, die städtischen Stiftungen, Genossenschaften und natürlich Private. In unseren Augen erfordert die stark steigende Nachfrage nach Wohnraum unbedingt ein schneller wachsendes Angebot. Dazu braucht es alle Wohnbauträger – die Stadt alleine kann das nicht richten.
Mieter:innenfreundlich: Mieten steigen nicht übermässig
In den letzten Jahren wurde vermehrt durch alle Eigentümergruppen, wie die Städtische Verwaltung, Stiftungen, Genossenschaften und auch privaten Eigentümern:innen auf diese Erneuerungsstrategie gesetzt, um mehr Wohnraum zu erschaffen. Die Folgen aus den umfassenden Ersatzneubauten mit den vergleichbaren, hohen Baukosten waren, dass die Mietzinse bei Neubauten viel höher wurden. Folglich konnten sich viele der bisherigen Mietparteien diese Neubauten nicht mehr leisten und mussten in andere Quartiere oder sogar aus der Stadt wegziehen. Bauen im Bestand kennt diese Schattenseiten in der Regel nicht.
Mit der jetzigen Volksinitiative wollen wir die Möglichkeit ergreifen, durch Aufstockung die bestehenden Gebäude zu erhalten und so weniger Gebäude abbrechen zu müssen. Zugleich könnte es somit auch eine grosse Zahl von Mietparteien die Chance geben, nicht eine neue Wohnung suchen zu müssen. Bewohnte Umbauten mit Aufstockung spart auch Kosten bei den Eigentümerschaften, dadurch können tiefere Mieten angeboten werden und ist so mieter:innenfreundlicher.