Jedes Jahr werden in der Schweiz Dutzende von Menschen geboren, die anhand ihrer Geschlechtsteile und Genetik nicht eindeutig als männlich oder weiblich klassifiziert werden können. Um hierüber mehr zu erfahren, haben das Netzwerk queer GLP und die AG Werkstadt in das Regenbogenhaus Zürich eingeladen. Welche Strapazen diese Personen auf sich nehmen müssen, nur weil sie nicht in unser binäres Geschlechtsdenken passen, hat uns Urs Vanessa von InterAction in einem Inputreferat geschildert.
Im kürzlich eröffneten Treffpunkt der queeren Gemeinschaft, dem Regenbogenhaus, zeigte uns Urs Vanessa eindrücklich auf, wie unmenschlich die Medizin und Gesellschaft mit intergeschlechtlichen Personen umgeht. Anstatt diese Personen anzunehmen, wie sie geboren sind, werden meistens die Geschlechtsteile so zurechtgeschnitten, dass diese einer Vulva ähneln und eine Zuteilung zu den Mädchen erfolgen kann. Darauf folgen Hormonbehandlungen und zahlreiche Folgeoperation, die nicht nur die behandelten Personen mit Traumata und körperlichen Beeinträchtigungen hinterlassen, sondern auch die Invalidenversicherung und damit uns alle Millionen von Franken kostet.
Die Lösung, welche Urs Vanessa auch im Parlament eingebracht hat, ist ein Operationsverbot und Begleitmassnahmen wie Beratung und psychologische Unterstützung für die Eltern und die intergeschlechtliche Person. Welches Geschlecht die Person annimmt, soll sie selbst entscheiden können, sobald sie urteilsfähig ist. Aus unserer Sicht ist das ein gesellschaftsliberaler Vorschlag, der unbedingt auch durch die GLP im Austausch mit den betroffenen Personen vorwärts gebracht werden soll.
Nebst diesem aufschlussreichen Diskurs zur Intergeschlechtlichkeit wurde den Teilnehmenden des Anlasses auch noch das Regenbogenhaus Zürich von deren Kassier Leonhard Meier vorgestellt. Weiterdiskutiert wurde im Anschluss bei einem kleinen Apéro und beim Pizza-Essen im Cucina.
Wir danken allen Teilnehmenden für die angeregte Debatte und tollen Gespräche und freuen uns bereits jetzt auf weitere Anlässe zusammen mit der queer glp.