Mittwoch, 3. April 2019

Unser Massnahmeplan zur Hitzevorsorge kommt durch

Bericht zur Gemeinderatsitzung vom 03. April 2019 von Ronny Siev, Kreis 10

Im vergangenen September, unter dem Einfluss des Hitzesommers, hat die glp-Fraktion die Motion für einen Massnahmenplan für eine Hitzevorsorge der Stadt Zürich eingereicht, welcher heute diskutiert wurde.

 

Dichtbebaute Gebiete erwärmen sich schnell. In der Stadt gibt es den sogenannten Hitzeinseleffekt, durch die Absorption der Sonnenstrahlung durch Abwärme der Gebäude, Industrie, Strassen und Verkehr und durch fehlende Beschattung. Deshalb ist es in der Stadt meist wesentlich wärmer als auf dem Land. Besonders betroffen von den hohen Temperaturen sind die älteren Menschen. Es ist anzunehmen, dass sich aufgrund des Klimawandels die Anzahl Hitzetage von heute jährlich 10 – 15 erhöhen wird. Deshalb sind entsprechende Massnahmen jetzt angezeigt. Alle Arbeiten und existierenden städtischen Masterpläne bezüglich Klimaerwärmung sollten dazu gebündelt werden. Im Massnahmenplan sollen Handlungsfelder und langfristige Zielsetzungen zusammen mit den dazu benötigten Ressourcen ausgewiesen werden

 

Anku Nabholz stellt unsere Motion im Rat vor. Als mögliche Massnahmen erwähnt sie Beschattung von Freiflächen durch Dächer und Bäume, helle Oberflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen, Gebäudesanierungen, Rabatten, begrünte Strassenräume oder Bachöffnungen.

 

In der Debatte sprechen sich die FDP, die SP und die Grünen für unsere Fraktionsmotion aus. Die SVP lehnt die Motion erwartungsgemäss ab. Ernst Danner von der EVP meint, wir könnten Temperaturen wie in Mailand, wo es weniger Beschattung gibt, als in Zürich, sehr gut vertragen und lehnt die Motion ebenfalls ab. Die AL erwartet, dass der Rahmenkredit mit hunderten Massnahmen derart gross werden würde, dass das Gesamtpaket schlussendlich abgelehnt werden könnte. Ihre Forderung nach einer Umwandlung der Motion in ein Postulat, ist bei dieser Konstellation Chancenlos.

 

Mit 85 zu 21 bei vier Enthaltungen überweist die grosse Mehrheit im Rat die Motion an den Stadtrat, wobei die Mitglieder der Hochbaukommission, darunter unsere Referentin Anku nicht mehr abstimmen konnten, da sie sich während der Debatte auf den Weg zum HB gemacht haben, wo sie den Nachtzug in ihre Kommissionsreise bestiegen. Stadtrat Andreas Hauri wird die Motion in den kommenden Jahren umsetzen.

 

Damit war die Ratssitzung beendet. Doch noch während der Debatte poppt eine passende Wetterwarnung auf den Handys auf. Heute Nacht soll eine Kaltfront die Stadt Zürich erreichen. Es werden erhebliche Schneefälle erwartet. Seid also vorsichtig.