Mittwoch, 9. März 2022

Pfauen im Wandel der Zeit

Heute entscheidet der Gemeinderat über die Sanierung des Pfauens. Die GLP hat sich – als einzige Partei – für eine umfassende Sanierung ausgesprochen.

Hängt die Geschichte des Pfauen an seinen roten Sesseln? Was geht an Erinnerungskultur verloren, wenn der historische Theatersaal umfassend saniert wird? Was passiert mit dem Theater, wenn die nötige Erneuerung nicht stattfindet? Welchen Anforderungen muss ein Theater genügen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein?

 

Auch die Grünliberalen haben keine abschliessenden Antworten auf diese Fragen gefunden. Nebst handfesten Argumenten wie einer Kosten-Nutzwertanalyse der verschiedenen Sanierungsvarianten, welche eher für eine umfassende Sanierung spricht, entscheidet bei dieser Vorlage bei Vielen auch das Bauchgefühl mit. Das respektieren wir, auch in den eigenen Reihen. Der Pfauen ist schliesslich nicht irgendeine Immobilie.

 

GLP lässt Wandel zu

 

Die GLP hat sich als Partei jedoch stets dafür eingesetzt, den Wandel zuzulassen: Für eine Stadt, die sich weiterentwickelt und gerade dadurch eine lebhafte Erinnerungskultur ermöglicht. Deshalb haben wir uns - als einzige Partei - auch beim Pfauen für die Variante „umfassende Erneuerung“ ausgesprochen.

 

Wir glauben, dass es möglich ist, den Pfauen als Erinnerungsort zu erhalten und trotzdem bei der Sanierung auf allen drei Ebenen – Publikum, Betrieb und Bühne – eine Verbesserung zu erzielen. Das ist nur mit der Variante umfassende Sanierung möglich. Die Variante mit geringen Eingriffen würde primär die zwingenden behördlichen Auflagen punkto Feuersicherheit und Fluchtwege erfüllen und kleine Verbesserungen für das Publikum mit sich bringen. An den betrieblichen Abläufen würde sich nichts verändern. Das scheint uns angesichts dessen, dass sich der gesamte Heimplatz inklusive Kunsthaus in einer umfassenden Erneuerungsphase befindet, zu wenig fürs investierte Geld.

 

Modernes Theater auch im Baudenkmal?

 

Das Schauspielhaus kann auch in einem sanft sanierten Saal weiterhin gutes Theater bieten. Dennoch stellt sich die Frage, ob der Gemeinderat mit der Fokussierung auf das Baudenkmal nicht eine Chance verpasst hat, sich mit mehr Offenheit mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Rahmenbedingungen das Theater der Zukunft braucht. Das Festhalten „à tout prix“ an den bestehenden Grundmauern zeugt nicht gerade von einer zukunftsgerichteten Kulturpolitik.