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Medienmitteilung der GLP 3&9 zu den ÖV-Einschränkungen nach Fussballspielen im Letzigrund
In der vergangenen Fussball-Saison hatte der Stadtrat beschlossen, dass nach Fussballspielen im Letzigrund die VBZ-Linien 2, 3 und 31 nicht mehr fahren, bis sich die pöbelnden Fans verzogen haben. Bis zu einer Stunde waren dabei die Quartiere Albisrieden und Altstetten vom Rest der Stadt Zürich abgeschnitten. Die vorgeschlagenen Alternativrouten (z.B. mit dem Bus nach Schlieren, dann mit der S-Bahn zum HB) hat die Bevölkerung mehr verärgert als beruhigt.
Die VBZ verspricht, dass es diese Saison zu weniger Einschränkungen kommen wird
In der Saisonpause hat der Stadtrat auf eine Anfrage unserer Gemeinderatsmitglieder Christine Huber und Beat Oberholzer geantwortet und Besserung gelobt. Die Linie 31 werde wieder im normalen Fahrplan verkehren, die Tramlinie 3 werde «zeitlich reduziert eingeschränkt», einzig die Einschränkungen der Tramlinie 2 würden weiterhin unverändert bestehen bleiben. Die Antworten sind unter gemeinderat-zuerich.ch unter der Geschäftsnummer 2023/196 zu finden.
Die VBZ-Versprechen klingen gut, decken sich aber nicht mit den klagenden Zuschriften, die wir immer häufiger von Bewohnerinnen und Bewohnern des Kreis 9 erhalten. Deshalb haben sich Mitglieder der GLP der Kreise 3&9 beim gestrigen Spiel FCZ – FC Winterthur selber ein Bild gemacht. Ausgestattet mit Haltestellen-Fahrplänen haben wir uns entlang der VBZ-Linien verteilt und wollten die ÖV-Fahrten zählen. Wir erwarteten also gemäss den VBZ-Beteuerungen, dass kein Kurs der Linie 31 ausfällt, dass max. ein Kurs der Linie 3 ausfällt, und dass nur die Linie 2 länger eingeschränkt wird.
Nur schon beim Winterthur-Spiel muss die VBZ einen Totalausfall verzeichnen. Wie schlimm wird es erst bei einem Hochrisiko-Spiel?
Leider mussten wir feststellen, dass die VBZ noch immer während einer Stunde fast alle Kurse der wichtigen Linien 2, 3 und 31 ausfallen lässt. Es hat sich also zu letzter Saison gar nichts gebessert. Bei der Linie 3 ist einmal ein Tram stadteinwärts gefahren, die Linien 2 und 31 fielen komplett aus.
Wenn das schon beim Winterthur-Spiel so viele ÖV-Einschränkungen sind, möchten wir als GLP 3&9 nicht wissen, wieviele Kurse nach Hochrisiko-Spielen ausfallen. Es darf nicht sein, dass die VBZ einfach alle drei Linien zwischen dem Kreis 9 und der Innenstadt einstellt. Die Bevölkerung leidet fast jedes Wochenende an diesen einstündigen Ausfällen, und hat uns deutlich kundgetan, dass sie nicht eine weitere Saison mit dieser Situation leben wollen. Zusätzlich kommen nun auch die Europacup-Spiele des FC Lugano hinzu, der seine Heimspiele ebenfalls im Letzigrund austrägt, u.a. gegen Besiktas Istanbul und FC Brügge, beides Clubs, die für ihre heissspornige Fans berüchtigt sind.
Die VBZ empfiehlt den Bewohnerinnen und Bewohnern des Kreis 9, den Online-Fahrplan zu konsultieren, wenn ein Fussballspiel stattfindet. Jedoch sind auch diese Empfehlungen unbrauchbar, da der Fahrplan die Bus- und Tram-Ausfälle jeweils erst ein paar Minuten vor der fahrplanmässigen Abfahrtszeit anzeigt.
Schon früher hat das Forum Altstetten auf die Problematik bei Sommer-Konzerten im Letzigrund aufmerksam gemacht. Während man bei wenigen Konzerten auf den Goodwill der Bevölkerung zählen kann, wird der Bogen eindeutig überspannt, wenn es nach jedem Fussballspiel zu Sperrungen kommt. Nach diesen einschneidenden Beobachtungen müssen wir schnell und ernsthaft prüfen, wie wir die Stadt wieder zu einem VBZ-Normalbetrieb in den Kreis 9 bringen können. Auch die Clubs sollen mehr dazu beitragen.
Im Rahmen des sogenannten Kaskadenmodells gegen Fangewalt, das Sektorenschliessungen, Geisterspiele und im schlimmsten Fall Forfait-Niederlage bei Gewaltausschreitungen vorsieht, sollte es zumutbar sein, dass die Clubs selber die notwendigen Massnahmen einleiten oder tatkräftig unterstützen, damit der ÖV den ganzen Kreis 9 normal bedienen kann.
