Mittwoch, 7. Juni 2023

Ständige Reorganisationen bringen uns dem Netto-Null-Ziel nicht näher

Medienmitteilung zur Neuorganisation und Rekommunalisierung der Wärmenetze

Der Gemeinderat hatte 2021 den Auftrag zur Rekommunalisierung der Wärmenetze von Energie 360° AG ohne die Stimmen der GLP überwiesen. Dieser unklare Auftrag hat zu Unsicherheit bei Mitarbeiter/-innen und Verantwortlichen der Energieversorgungsunternehmen geführt. Deshalb begrüssen es die Grünliberalen, dass der Stadtrat nun klar kommuniziert, wie er die Rekommunalisierung durchzuführen gedenkt, statt mit Fristerstreckungen Zeit zu gewinnen.

 

Dass die Energie 360° AG mit diesem Entscheid ihre Wärmenetze an die Stadt veräussern soll, mag zwar für das Unternehmen verkraftbar sein. Es ist aber ein schwieriges Zeichen, dass ein Unternehmen Wärmenetze projektiert und baut, nur damit die Standortgemeinde sie danach übernehmen. Dies widerspricht langfristig ausgerichtetem Unternehmergeist.

 

Auch dass das Hagenholz-Fernwärmenetz verwaltungsintern von der ERZ zum EWZ wechselt, ist mehr als eine kleine organisatorische Randnotiz. Solche Reorganisationen können sich langfristig positiv auswirken, bewirken aber in der mittleren Frist, dass man sich mit der Reorganisation statt mit der Dekarbonisierung befasst. Es ist mehr als fraglich, ob dies dem Netto-Null-Ziel 2040 wirklich dienlich ist.

 

Die drei jetzigen Wärmenetz-Anbieter EWZ, ERZ und Energie 360° AG sind zwar organisch gewachsen, was zum gescholtenen Flickenteppich geführt hat, aber sie sind eben gewachsen. Sie waren massgeblich an der bisherigen Reduktion von CO2 beteiligt. Wenn wir bereits in der Vergangenheit nur EWZ-Wärmenetze zugelassen hätten, wären wir in der Dekarbonisierung sicherlich weniger weit. Dies zeigt sich z.B. auch bei der Elektromobilität.