Mittwoch, 25. September 2019

Klimadebatte: Gut fürs Klima, gut für die Stadt

Medienmitteilung der glp Stadt Zürich

Mit der nationalen Strategie «Cool Down 2040» fordern wir Grünliberale, dass die Schweiz beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle übernimmt. Dies ist gemäss Klimawissenschaft notwendig und technologisch machbar. Die Bereitschaft klimafreundlich zu handeln, ist heute in breiten Kreisen der Bevölkerung vorhanden. Der Weg hin zu einer fossilfreien Gesellschaft bietet für unsere Forschung, Innovation sowie Wirtschaft zahlreiche Chancen und ist auch ein Beitrag zu mehr Lebensqualität. Selbstverständlich ist aber auch jede und jeder Einzelne gefragt, ihren und seinen Beitrag zur Vermeidung der Klimakatastrophe zu leisten.

 

Ohne konkrete Massnahmen auf lokaler Ebene laufen wir Gefahr, wichtige Zeit zu verlieren, bevor wir die grösste Herausforderung unserer Zeit anpacken. Die Stadt Zürich hat viele Möglichkeiten, hier mit gutem Beispiel voranzugehen. Fraktionspräsidentin, Isabel Garcia, meint dazu: «Es ist nicht nur möglich, dass die Stadt Zürich ihren CO2-Ausstoss pro EinwohnerIn bis ins Jahr 2030 auf netto null senkt. Es ist auch eine grosse Chance! Eine Netto-Null-Zukunft stärkt den Wirtschafts-, Forschungs- und Innovationsstandort und leistet einen Beitrag zur Lebensqualität der Stadtbevölkerung. Untätigkeit kostet uns mittel- und langfristig mehr, als heute in ein klimafreundliches Morgen zu investieren.»

 

Damit dieses ambitionierte Ziel erreicht werden kann, braucht es eine Mehrfachstrategie in Bezug auf Energie, Wohnen, Mobilität, Konsum/Ernährung und Stadtnatur. Die heute traktandierten Vorstösse zeigen, dass sich der Gemeinderat seiner Verantwortung bewusst und der Wille zu handeln vorhanden ist. Die GLP setzt dabei nicht primär auf Verbote, sondern auf Anreize für ein Leben in der Stadt, das auch mit weniger Ressourcen auskommt.

 

Zürich als Vorreiterin im Klimaschutz

Unsere Stadt war bereits mit dem Konzept zur 2000-Watt-Gesellschaft Pionierin. Angesichts der daraus gewonnenen Erkenntnisse und den neuesten Resultaten der Klimawissenschaft, ist es zentral, dass Städte wie Zürich vor 2050 CO2-neutral werden. Auch die städtischen Ausgaben müssen danach ausgerichtet werden.

 

Damit unsere Stadt auch in Zukunft lebenswert bleibt, müssen wir entschieden und rasch handeln. Konkret bedeutet dies, dass wir bei der städtischen Energieversorgung, der Mobilität, unserem Gebäudepark sowie bei Konsum und Ernährung sukzessive, aber konsequent aus den fossilen Energien aussteigen. Diese Massnahmen müssen durch eine aktive und moderne städtische Naturschutz- und Suffizienzpolitik ergänzt werden. Die GLP hat entweder selber entsprechende Vorstösse miteingereicht bzw. wird in der heutigen Klimadebatte all diejenigen Begehren unterstützen, die einen echten Beitrag zu diesem Ziel leisten. Wir Grünliberale sind seit jeher der Meinung, dass eine solche Politik auch Chancen bietet: Klimaschutz-massnahmen sind eng verbunden mit unserem Innovationspotenzial und stärken daher den Werkplatz sowie Wirtschafts- und Forschungsstandort Zürich. Angesichts der Grösse der Herausforderung, braucht es neben Investitionen in zukunftstaugliche Technologien aber auch Mut für unkonventionelle Lösungen, die ressourcenarme Lebensstile möglich und attraktiv machen – zum Beispiel durch Kooperationen der Stadt mit Forschung und Unternehmen.

 

Stromerzeugung auf 100% erneuerbar umstellen

Der Umbau der städtischen Stromversorgung auf 100% erneuerbare Energie ist Dreh- und Angelpunkt der städtischen Klimapolitik und muss zügig voranschreiten. Das grösste Ausbaupotential hat dabei die Photovoltaik. Die Installation von Photovoltaikelementen auf sämtlichen geeigneten Dach- und Fassadenflächen spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Beseitigung bürokratischer Hürden sowie Anreize für den Zubau von Photovoltaikanlagen sind für die Grünliberalen zentral.

 

Gebäudepark mit CO2-freier Wärme versorgen

Der Gebäudesektor in der Stadt Zürich ist für rund 50% der CO2-Emissionen verantwortlich und birgt das grösste Reduktionspotenzial. Es braucht daher Anreize für HauseigentümerInnen, um bei einem Heizungsersatz auf erneuerbare Energiequellen zu wechseln. Der Bau fossilfreier Heizungen ist zwar über die gesamte Lebensdauer betrachtet heute schon günstiger, aber die hohen Investitionskosten schrecken viele ab. Der vorgeschlagene Fonds zur Förderung der Umrüstung von Öl- und Gasheizungen auf eine CO2-freie Wärmeproduktion wird aus Sich der GLP die notwendige Dynamik erzeugen. Wichtig sind auch die Nutzung lokaler Umweltenergien in dezentralen Heizsystemen sowie die Wärmegewinnung aus lokalen erneuerbaren Quellen und Abwärme.

 

Klimaverträgliche Mobilität effizient organisieren

Der Verkehr ist für den zweitgrössten Teil der städtischen CO2-Emissionen verantwortlich. Vor allem die Organisation des Verkehrs ist für die Grünliberalen zentral, um die Mobilität in der Stadt klimaverträglich zu gestalten. Die Stärkung des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs sowie die Umrüstung der städtischen Fahrzeugflotte auf leichte und energieeffiziente Fahrzeuge bilden weitere wichtige Bausteine einer zukunftsfähigen städtischen Mobilitätspolitik.

 

Nachhaltiger Konsum und Ernährung

Unsere Konsum- und Ernährungsgewohnheiten sind für das Klima eine grosse Belastung. Anreize zur Vermeidung von Einwegplastikprodukten sind für die GLP ebenso prüfenswert wie die Steigerung des Angebots von vegetarischen Mahlzeiten in städtischen Betrieben.

 

Moderne städtische Naturschutz- und Grünraumpolitik
Damit die Stadt Zürich klimaneutral wird, müssen wir auch die städtische Naturschutz- und Grünraumpolitik neu denken und ausrichten. Die Förderung von Begrünungen an und um städtischen Neu-, Erweiterungs- und Umbauten gehört für die Grünliberalen ebenso ins Politikportfolio wie die Aufstockung der Anzahl und der Schutz von Bäumen auf Stadtgebiet. Gerade diese Massnahmen entfalten nicht nur eine beachtliche Klimawirkung, sondern tragen auch wesentlich zum Wohlbefinden heutiger und künftiger Generationen von StadtbewohnerInnen bei und bereiten uns allen schlicht und einfach auch Freude.